Forschungsprojekte
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist eine Bedrohung für Bienenvölker der westlichen Honigbiene (Apis mellifera) weltweit. Ein nachhaltiger Versuch die Milbe zu bekämpfen besteht in der Zucht varroatoleranter Bienenvölker. In dem SETBie Projekt arbeiten Imker, Imkervereine und verschiedene universitäre Einrichtungen an der Zucht und Etablierung varroatoleranter Bienenvölker in Baden-Württemberg über das Zuchtmerkmal Varroa Sensitive Hygiene (VSH). Bienenvölker mit diesem Merkmal räumen gezielt Varroa-befallende Brutzellen aus und reduzieren somit die Milbendichte innerhalb eines Volkes. Das Projekt untersucht das Zuchtmerkmal VSH unter genetischen, methodischen und imkerpraktischen Aspekten.
Soziale Insekten haben viele morphologische und verhaltensspezifische Merkmale im Vergleich zu den solitär lebenden Vorfahren erworben. Ein bemerkenswertes Verhalten der westlichen Honigbiene Apis mellifera ist der Kannibalismus von diploiden Drohnen in den frühen larvalen Stadien. Quantitative Unterschiede bei den kutikulären Substanzen sollen hier eine Rolle spielen. Die zugrunde liegenden molekularen Signale und Mechanismen sind nicht bekannt. In diesem Projekt werden erstmalig molekulare und biochemische Analysen kombiniert. Das Ziel ist die Analyse der Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei Apis mellifera, um das kannibalistische Verhalten an den diploiden Drohnen aufzuklären.